"music was my first love"

Musik war schon sehr früh etwas, wofür ich mich begeistert habe. Bei uns zu Hause wurde viel gesungen.  Entweder das, was Schallplatten oder Radio so anboten oder schlicht und einfach Volkslieder. In unserem Auto gab es damals kein Autoradio, also hat uns das Textbuch der deutschen Volkslieder über so manche buckelige Autobahn begleitet und der Gesang fand kaum ein Ende.

Durch die ersten Klassen meiner Heimatstadt Halle/S. gingen damals....heute würde man sagen...Talentscouts, auf der Suche nach Nachwuchs für den Halleschen Knabenchor. Damals war ich ziemlich schüchtern, aber als ich merkte, dass in meiner Klasse kaum einer die Aufgabe bewältigte, "Der Mond ist aufgegangen" einigermaßen fehlerfrei zu singen, war das vergessen und ich hab frei von Angst das Lied so gesungen, wie ich es für richtig hielt. Damit öffnete sich eine Tür, die mein Leben nachhaltig beeinflusst hat.

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Chor
Sänger

Der Stadtsingechor zu Halle

Im Alter von sechs Jahren begannen zwei Jahre Vorbereitungszeit mit Unterricht in Gehörbildung und Musiktheorie, um dann zur dritten Klasse fest in den "Stadtsingechor zu Halle" zu wechseln. Klar, man kennt eher den Thomaner- oder Kreuzchor und doch gehört dieser Chor mit seinen über 900 Jahren Geschichte zu den drei ältesten Knabenchören Deutschland.

So sang ich mit 8 Jahren das erste Mal das Weihnachtsoratorium von Bach. Das erste Mal hinter einem ganzen Orchester mit Pauken und Trompeten zu stehen, war geradezu ein Flash für mich. Im Repertoire ging es unter der Leitung von Dorothea Kölhler quer Beet von ganz moderen Stücken bis hin zu geistlicher Chormusik des 17. Jahrhunderts. Mit vier Chorproben pro Woche, dazu weiter Musiktheorie, Stimmbildung und Klavierunterricht war es ein strammes Programm aber das hat mich nie gestört - offensichtlich war es für mich genau das Richtige.

Höhepunkte waren natürlich Radio und Fernsehauftritte sowie Schallplatten- und CD-Produktionen. In dieser Zeit entstand mein Wunsch, irgendwann in einem Studio zu arbeiten und vielleicht selbst mal Chöre aufzunehmen.

 

Wechselhafte Zeiten

1990 war es dann mit meiner Knabenstimme endgültig vorbei. Auch wenn ich natürlich noch weiter in dem Chor hätte bleiben können, wechselte ich mit anderen ehemaligen Mitsängern zum neugegründeten Männerchor bouquet vocalis, kurze Zeit später sang ich dann zweitweise parallel im ebenso neugegründeten Kammerchor Cantamus. In der Zeit habe ich am Konservatorium Halle klassischen Gesangsunterricht genommen.

Mitte der 90er war der Zeitpunkt gekommen, zur Popularmusik zu wechseln. Während meiner Zivildienstzeit fand ich meine erste Band, bei der ich als Keyboarder und Backgroundsänger zwar eher das Küken war, aber ich hatte viele erfahrene Musiker um mich herum und das Ganze lief auf qualitativ hohem Niveau. So kam es, dass wir mit unserer Coverband jedes Jahr unzählige Wochenende unterwegs waren und ich das erste Mal mit Musik auch Geld verdient konnte.

In dieser Zeit habe ich auch das erste Mal in einer a cappella Gruppe gesungen und wieder hatte ich damit etwas Neues für mich entdeckt. Dann folgte meine Studium als Audio-Engineer an der SAE - School of Audioengineering in Berlin und mein Start beim Radio.

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CD-Cover

Radio ohne Ende...

Mit meiner Arbeit als Produzent beim Radio spielte die Musik natürlich weiter eine große Rolle. Neben den typischen Werbeproduktionen hab ich immer auch mal wieder Songs für den Sender arrangiert und produziert, war mit Steffen Lukas und Maximilian Reeg vom RADIO PSR Sinnlos Telefon und unseren selbstproduzierten Comedy-Songs auf Sachsens Bühnen unterwegs.

Anfang der 2000er wechselte ich nach Norddeutschland, um mit meiner Firma DOKTOR X On-Air Promotion als Agentur für Radiosender und Werbekunden in ganz Deutschland zu arbeiten. In den vergangenen 20 Jahren sind viele Kompositionen für Werbemusiken und Jingles entstanden und endlich hatte ich mein eigenes Studio, in dem ich mich bis heute auch in meiner Freizeit musikalisch austoben kann.

Bis heute...

Irgendwann kam die erste Anfrage, auf einer Hochzeit zu singen. Auch eine Trauerfeier habe ich inzwischen mit meiner Musik begleitet.
2011 fing ich an, Coversongs zu produzieren und sie bei Youtube hochzuladen. A capalla-Musik wurde wieder ein Schwerpunkt für mich. Neben meiner Arbeit im Studio stand ich mit aKaPeLLe auf vielen Bühnen, hab mehrstimmige Arrangements geschrieben und produziert. Auch erste eigene Multitrack-a-cappella-Videos erblickten das Licht der Welt. Inzwischen habe ich für die Stuttgarter acappella-Gruppe VOCULTURE mehrere Songs gemischt, einen Gesangsschüler, Frédéric Dorra, zu THE VOICE OF GERMANY begleitet, für Klassik Radio zwei Chor-CDs produziert und andere Chor- und a cappella-Aufnahmen gemacht.

In musikalischer Hinsicht sind die Grenzen zwischen Hobby und Beruf fließend und immer wieder stürze ich mich mit Freude in neue Projekte.

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im Studio